Gastwissenschaftler:innen in den Räumen des FDZ-RV steht ein breiteres Datenangebot mit weniger stark reduzierten Merkmalen zur Verfügung als Personen, die nur einen SUF nutzen. Außerdem können am GWAP Daten verschiedener Statistiken und Berichtsjahre miteinander verknüpft werden. Die benötigten Daten (On-Site Versionen) hierfür werden nach Absprache durch Mitarbeitende des FDZ aufbereitet und bereitgestellt.
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Fragen und Antworten
Inhaltliche Fragen zu den Datensätzen
Welche Datensätze kann ich am Gastwissenschaftler-Arbeitsplatz nutzen? Kann ich auch auf Daten zugreifen, die als SUF nicht aufbereitet sind?
Kann man Testdatensätze bekommen, um seine Schätzungen vorzubereiten?
Es ist insbesondere für das Fernrechnen angebracht, die Syntaxen an einem sogenannten Strukturdatensatz zu testen, der alle benötigten Variablen enthält. Ein solcher Datensatz enthält nur eine sehr geringe Anzahl an Fällen, die zudem von Variable zu Variable unterschiedlich sortiert sind. Mit diesem Datensatz können keine Ergebnisse errechnet werden, er dient lediglich zur Fehlerüberprüfung in der Syntax, damit bei der späteren Fernrechnung am originalen Datensatz ein reibungsloses Durchlaufen der Syntax gewährleistet ist. Strukturdatensätze sind auf Anfrage erhältlich.
Administrative Fragen zur Nutzung des Datenangebots
Welche Sachverhalte stehen hinter den missing value-Ausprägungen?
Als missing values werden in den Daten des FDZ-RV mit -1, 0, 99 oder 999 kodiert. Dies kann der Fall sein, wenn Angaben im Versicherunskonto fehlen (leere Felder) oder Werte nicht zutreffen (wie bspw. Kindererziehungszeiten).
Welche Informationen enthielt der Sozialversicherungsausweis der DDR und wie wurden sie in die Versicherungskonten übertragen?
Jede:r DDR-Bürger:in erhielt mit Beginn des ersten Beschäftigungsverhältnisses, der Ausbildung oder des Studiums einen Ausweis für Arbeit und Sozialversicherung (SVA). Der SVA der DDR wurde als Papierausweis geführt und von der Institution ausgefüllt, der der:die Ausweisinhaber:in angehörte (Betrieb, Universität usw.). In den SVA wurden für jedes Beschäftigungsverhältnis, mindestens jedoch einmal pro Kalenderjahr, die Arbeitsverdienste bis zur Beitragsbemessungsgrenze (BBG Ost jährl. 7.200,- Mark) sowie die Anzahl der Krankheitstage, sogenannte Arbeitsausfalltage (ATA) eingetragen. Erfolgte ein Beitritt zur Freiwilligen Zusatzrentenversicherung (FZR) wurde ebenfalls pro Jahr bzw. Beschäftigungsverhältnis der Arbeitsverdienst, von dem Beiträge zur FZR gezahlt wurden, max. bis zur BBG von nochmals 7.200 Mark jährlich, eingetragen. Der Ausweis diente auch als Nachweis der Krankenversicherung und enthielt medizinische Diagnosen und Behandlungen. In die elektronisch geführten Konten der Rentenversicherung in der Bundesrepublik Deutschland nach 1990 wurden die Angaben aus den Sozialversicherungsausweisen zur Dauer der Beschäftigung, Höhe des Arbeitsverdienstes und der Arbeitsunfähigkeit übernommen. Außerdem wurden ggf. die Angaben zur Schul-, Hochschul-, und Ausbildungszeit übernommen. Die übernommenen Angaben aus der DDR-Zeit unterscheiden sich damit nur wenig von den in der Bundesrepublik bis 1990 gespeicherten Informationen. Die Unterschiede sind: 1.) Die Freiwillige Zusatzrentenversicherung war in der DDR ein zusätzliches Angebot der Sozialversicherung, zu dem es in der Bundesrepublik keine Entsprechung gibt. Ein Beitritt zur FZR konnte nur erfolgen, wenn der tatsächliche Jahresverdienst über der BBG Ost (7.200 Mark) lag. Erfolgte der Beitritt, konnten vom tatsächlichen Jahresverdienst (max. nochmals bis 7.200 Mark) Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden. 2.) Die Tage von Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit wurden für jedes Beschäftigungsverhältnis, mindestens einmal im Kalenderjahr, addiert und bei der Übernahme der Daten aus dem SVA in das Versicherungskonto an das Ende des Jahres bzw. der Beschäftigungszeit gelegt. 3.) Zeiten der Arbeitslosigkeit kamen systembedingt in der DDR nicht vor und fehlen daher in den Konten der Versicherungszeiten in der DDR vor 1990. Im Rahmen des AAÜG (Gesetz zur Überführung der Ansprüche aus Zusatz- und Sonderversorgungssystemen) sowie des RÜG (Gesetz zur Herstellung der Rechtseinheit in der gesetzlichen Renten- und Unfallversicherung (Renten-Überleitungsgesetz - RÜG) wurden die in der ehemaligen DDR erworbenen Altersversorgungsansprüche in die Systematik des Rentenrechts der Bundesrepublik Deutschland übergeleitet.
Was ist der Bezugszeitpunkt der Daten, d.h. auf welchen Zeitraum bezieht sich z.B. der Rentenwegfall, auf welchen Zeitpunkt der Rentenbestand?
Die Querschnittsdaten beziehen sich zeitlich immer auf den 31.12. des Berichtsjahres. Hierbei kommt es jedoch vor, dass Ereignisse, die zum Ende des Berichtsjahres anfallen zeitverzögert erst im darauffolgenden Berichtsjahr enthalten sind. Die Längsschnittdaten bestehen in der Regel aus einem sogenannten fixen Teil, der Informationen zum 31.12. des jeweiligen Berichtsjahres enthalten und einem oder mehreren variablen Teilen, die Angaben im Zeitverlauf enthalten.
Was beinhaltet der BASiD-Datensatz im Gegensatz zu den anderen Längsschnittdaten des Forschungsdatenzentrums?
Der Datensatz BASiD (Biografiedaten ausgewählter Sozialversicherungsträger in Deutschland) ist ein kombinierter Längsschnittdatensatz aus prozessproduzierten Daten der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) und der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die Grundlage bildet die Versicherungskontenstichprobe (VSKT) 2007 der Rentenversicherung, welche um Merkmale aus verschiedenen Datenbeständen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergänzt wurde. So verfügt der Datensatz neben der Verlaufsvariablen Soziale Erwerbssituation (SES) über weitere zentrale Informationen zur Ausbildung, Berufsstellung, beruflichen Tätigkeit oder Arbeitslosigkeit des Versicherten. Darüber hinaus sind auch Betriebsinformationen (z. B. Wirtschaftszweig, Betriebsgröße, anonymisierte Betriebsnummer, Beschäftigtenstruktur), Berufsklassifikationen (Blossfeld, EGP, MPS), regionale Angaben sowie zusätzlich Informationen bezüglich beruflicher Maßnahmen und Weiterqualifikationen enthalten.
Gibt es in den Datensätzen des FDZ-RV Informationen über Betriebe oder Unternehmen, in denen die Versicherten beschäftigt sind?
In den Daten der gesetzlichen Rentenversicherung sind keine Betriebsnummern enthalten. Deshalb sind Differenzierungen nach Branchen, Wirtschaftszweigen oder Betriebsgrößen nicht möglich.
Gibt es vielleicht eine Mindestanzahl an Entgeltpunkten, die man haben muss um Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu beziehen?
eine Wartezeit von 60 Monaten mit vollwertigen Beiträgen, also in der Regel z. B. 3,5 Jahre Beiträge aus Erwerbstätigkeit und 1,5 Jahre Wehrdienst. Personen, die auf weniger Monate kommen erhalten keine Rente. Die Ersatzzeiten zählen nicht zur allgemeinen Wartezeit, denn sie sind beitragsfreie Zeiten, die über die Gesamtleistungsbewertung nachträglich bewertet werden. Der typische Laufbahnbeamte (Wartezeit nicht erfüllt, Beiträge werden verrechnet) bekommt trotz Wehrdienst also keine Rente, Quereinsteiger und Selbständige mit diesen Voraussetzungen aber schon. Daraus ergibt es sich, dass Personen, die die meiste Zeit ihres Lebens anderweitig gesichert sind, auch eine GRV-Rente erhalten können. Aus diesem Grund sollten Analysen durchschnittlicher Rentenhöhen und Vergleiche mit anderen Alterseinkommen nur unter Berücksichtigung der Versicherungszeiten vorgenommen werden.
Sind auch tiefer gegliederte Regionaldaten als Bundesländer erhältlich?
Aus Datenschutzgründen beschränken sich die Regionalangaben in den CUFs auf die Bundeslandebene oder die Angabe Ost- und Westdeutschland. In den SUFs werden je nach Datenschutzkonzept neben diesen Angaben auch Raumordnungs- oder Arbeitsmarktregionen angegeben. Die feinstmögliche Gliederung ist die Kreisebene. Angaben hierzu können im Rahmen eines Gastwissenschaftsaufenthalts (im Anschluss an einen solchen auch über das Fernrechnen ) zur Verfügung gestellt werden.
Wie unterscheiden sich Scientific Use Files von Campus Use Files?
Campus Use Files sind stärker anonymisiert als Scientific Use Files. Sie enthalten eine kleinere Stichprobe, weniger und stärker vergröberte Merkmale. Sie sind ausschließlich für das Erlernen des Umgangs mit quantitativen Daten geeignet, es lassen sich mit Ihnen keine Ergebnisse produzieren, die eine valide Aussagen über Zusammenhänge in Deutschland zulassen.